Pflege des Schiesstandes am Schützenplatz

Zu unseren Aufgaben gehört es den städtischen 50-Meter-Schießstand im Wald hinter dem derzeitigen Church House in Stand zu halten. Gebaut 1938, wird dieser ständig gemäß den neuesten
Vorschriften renoviert.

 

 

 

 

 

 

Auf dem Foto: 

v.l. Heinrich Esdar, Karl-Friedrich Reisebrink, Nico Mühlnikel, Thomas Broich und Wilhelm Brockmeyer.

 

 

Der Lademeister und Schießmeister

Die Könige der geraden und ungeraden Hausnummer werden durch das Schießen mit dem Vorderlader auf eine 50m entfernte Scheibe ermittelt.

 

Unsere aktuellen Lademeister Ofw. Fredy Henkel und Ofw. Karl-Friedrich Reisebrink sind für das ordnungsgemäße Stopfen des Vorderladers verantwortlich.

Was war das Schießen ohne den Lademeister Wilhelm Reisebrink? 1951 marschierte er beim ersten Umzug nach dem Krieg mit. 1962 trat er als Unteroffizier bei der Artillerie ein und führte als neuer Lademeister das Vorderlader-Schiessen wieder ein.

 

1993 wurde er im Uffz.-Korps inaktiviert und nimmt seitdem als Mitglied der Zylinderkompanie an den Schützenfesten teil.

 

2002 erhielt er die Urkunde für 40 Jahre Lademeister. Dieses Amt führte weiterhin, unterstützt von seinem Sohn Karl-Friedrich, aus. Mit seiner ureigenen Art war er ein Urgestein des Bürgerbataillons.

 

Am 4. August 2006 erheilt er für seine Verdienste den Bataillonsorden.

Aus der Historie

Der Ort der Entscheidung beim Königsschießen unterlag in vielen Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts einem mehrfachen, jeweils nicht exakt zu
datierenden Wechsel, wie die dokumentarischen Zeugnisse der Stadt und des Bataillons belegen.

 

Lübbecker Jahrbücher und Niederschriften nennen lange Zeit den "Weingarten" als Schießplatz. Diese Fläche entspricht nicht der heutigen Weingartenstraße, sondern bezeichnet Flächen außerhalb der von Mauern und Wällen umgebenen Stadt, die von den Bürgern für den Gemüseanbau genutzt werden konnten. Dort wurden auch die Schützenmeister ermittelt. Das Protokoll des Bataiilons im Jahr 1834 begründet den VVechsel von der Haler Masch zum Tannengehölz auf dem Weingarten mit der größeren Nähe zur Stadt.

 

Das Protokoll von 1840 beschreibt ausführlich die Schießanlage "Schon zur Fyer des diesjährigen Scheibenschießens ward ein Platz zum Schießstande von Herr Gerlach für 20 rthl und Herr Kracht für 29 rthl erkauft und darauf ein gemauerter Kugelfang und Sicherheitsmauer errichtet;
der Weingarten wird durch freywillig Bollwerk der Bürger gebaut und diesen Herbst mit Linden umpflanzt."

 

Nach dem Wiederaufleben des Schützenwesens im Jahr 1823 war von Rat und Bürgermeister zunächst die Haler Masch (Gelände an der heutigen Hahler Straße) als "am zweckmäßigsten" erachtet worden.


Das Protokoll von 1844 berichtet, dass gelegentlich auch auf dem Westerwall das Königsschießen stattfand. 1858 wiederum ist vom Schießstand "oberhalb des Barre'schen Felsenkellers" die Rede. Für das Jahr 1934 lässt sich ein anderer Platz für das Scheibenschießen nachweisen. ln einer
öffentlichen Bekanntmachung der Stadt wird auf die Sperrung der Straße zwischen Schützenplatz und der Hegerfe ldsehen Besitzung (Gelände
der jetzigen Tennisplätze 1-2 und 5-6, heutige Wartturmstraße) für den Fußgänger- und Fahrverkehr während des Scheibenschießens hingewiesen. 1938 meldet die Stadtchronik, dass nach der Fertigstellung der - am Ende der Wartturmstraße gelegenen - und für die politische Schulung und paramilitärische Erziehung von Parteigenossen, Offizieren und Jungvolk vorgesehenen NS-Schulungsburg," der großzügigen Anlage die letzte Vollendung zu geben ist, in dem die Stadt den Bau eines Schießstandes unweit der Schulungsburg bewilligt".

 

1950 wurde der 1945 zerstörte städtische Schießstand von der britischen Besatzungsmacht wieder hergerichtet und von den eigenen Militärangehörigen, die die alte Schulungsburg als Offizierskasino in Besitz hatten, genutzt. Die Bürgerschützen veranstalteten 1950 und 1952 ihr Königsschießen auf der Kegelbahn des Gasthauses Hegerfeld.


1954, in der Ausgabe vom 9. Juli, meldet die " Freie Presse" eine besondere Überraschung: "... am Montagvormittag werden die neuen Könige erstmals nach dem Kriege wieder auf dem alten Schießstand hinter der Schulungsburg ermittelt. ( ... ) Dem alten Platz an der Hegerfeldschen Kegelbahn wird ade gesagt."


Seitdem werden die neuen Regenten an dieser Stelle ermittelt. 2004 wurde die Anlage einer gründlichen Renovierung unterzogen.